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Klang meines Körpers

Magersucht, Bulimie, Binge-Eating - Essstörungen sind gerade für Jugendliche nach wie vor ein wichtiges Thema. Während mit den bereits genannten Krankheiten häufig eher Mädchen und Frauen in Verbindung gebracht werden, ist seit einigen Jahren eine weitere Form der in Zusammenhang mit Ernährung auftretenden Süchte beschrieben, von der in den meisten Fällen Jungen und Männer betroffen sind. Bei der sogenannten Muskeldysmorphie (auch als Biggerexie oder Muskelsucht bezeichnet) ist die eigene Körperwahrnehmung dahingehend verzerrt, dass auch ein sehr durchtrainierter Körper stets als zu schmächtig und unmuskulös empfunden wird.

Die Ausstellung „Klang meines Körpers“, welche von den Schülern aller 9. Klassen des SMGs Anfang Oktober besucht wurde, versucht, sowohl verschiedene Ursachen für Essstörungen, als auch mögliche Auswege aus der Sucht jugendnah zu vermitteln. Es soll beispielsweise klargemacht werden, dass das von Medien transportierte Schönheitsideal und der Wunsch, diesem möglichst zu entsprechen, eher selten Ursache einer Essstörung ist.

Fünf junge Frauen bzw. Mädchen und ein junger Mann gestalteten die Ausstellung im Rahmen einer Musiktherapie in Zusammenarbeit mit der behandelnden Therapeutin sowie einer Grafikerin. Dabei kam es den Betroffenen vor allem auf Authentizität an. Sie versuchten, ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Gefühle in der Sucht in Bilder und Worte zu fassen. Darüber hinaus wollten sie jedoch vor allem auch vermitteln, dass sie durch die Musiktherapie neue Zugänge zu ihren Gefühlen finden und diesen auf kreativen Wegen Ausdruck verleihen konnten. Es war ihnen wichtig, aufzuzeigen, dass in jedem Menschen die Kreativität und deren Auslebung großes Lösungspotenzial besitzt.

Aus diesem Grund ist die Ausstellung interaktiv gestaltet und bietet den Besuchern beispielsweise die Möglichkeit, die Musik, welche die Betroffenen auf ihrem Weg begleitet hat, anzuhören. Darüber hinaus stellte jede Person eine Schatzkiste zusammen, die Fotos von Menschen, Begebenheiten und Ähnlichem enthält, welche ihr aus der Sucht herausgeholfen haben.

Die Schüler wurden während das Besuchs der Ausstellung von zwei Sozialpädagoginnen angeleitet, die ihnen einerseits fachliche Informationen lieferten, sie jedoch auch unterstützen, aktiv mit dem Ausstellungsmaterial zu arbeiten. In der gemeinsamen Abschlussrunde gaben viele Schüler die Rückmeldung, dass gerade der persönliche Zugang, den die Ausstellung vermittelt, sie besonders angesprochen habe. 

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