"Abgetaucht" in die Welt des Kalten Kriegs
„Abgetaucht“ in die Welt des Kalten Kriegs Beinahe schon zur Tradition geworden ist der jährliche Besuch des Wahlkurses „Politik und Zeitgeschichte“ im unterirdischen Hilfskrankenhaus von Gunzenhausen unter der fachkundigen Führung von Herrn Faig. Am Mittwoch, dem 28. Januar 2015, ging es nach Schulschluss wieder für 90 Minuten unter die Erde.
Jedes Mal wieder ein Erlebnis, auch wenn der ein oder andere nun schon zum zweiten Mal dabei war: Abgeschlossen von allen Geräuschen und Eindrücken, ja auch dem Wetter der Außenwelt und der dort herrschenden Jahreszeit, begibt man sich auf eine Art Zeitreise. Weit weg erscheint uns im vereinten Europa die Gefahr einer atomaren Bedrohung Deutschlands, wegen der die unterirdischen Hilfskrankenhäuser, die die Evakuierung der regulären Krankenhäuser ermöglichen sollten, gebaut wurden. Und doch sprechen die Medien im Zusammenhang mit dem Konflikt um die Ukraine von einem möglichen Wiederaufflammen des Kalten Krieges zwischen dem Westen und dem Osten, so dass ein vertieftes Verständnis für die damalige Situation und ihre Bedrohlichkeit wichtiger denn je erscheint. Besonders beeindrucken immer wieder die Bereiche des unterirdischen Hilfskrankenhauses, die den Eindruck erwecken, als würden sie nur auf Bewohner warten: der Technikraum, die Bekleidungskammer usw. Neben der geplanten Nutzung beim atomaren Ernstfall blickt das Hilfskrankenhaus aber auch auf eine Geschichte als Auffanglager für DDR-Bürger und Rumänien-Deutsche zurück, worauf Herr Faig ebenfalls ausführlich einging. Das Hilfskrankenhaus in Gunzenhausen ist das letzte in dieser Form erhaltene von insgesamt 220 in ganz Deutschland gebauten und damit ein einzigartiges Stück Zeitgeschichte.
StRin Stephanie Nagler-Popp