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Auf den Spuren des jungen Widerstandskämpfers Robert Limpert

Am Montag, dem 12. Mai 2014, machte sich der Wahlkurs „Politik und Zeitgeschichte“ auf den Weg nach Ansbach, um dort die Schauplätze des kurzen Lebens des Robert Limpert und seines gewaltsamen Todes zu besuchen.

Zuvor hatte sich der Kurs in einem Lernzirkel mit wesentlichen Informationen über Robert Limpert vertraut gemacht. Limpert war ein junger Ansbacher, der dem Nationalsozialismus von jeher kritisch gegenüberstand und kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs von dem Wunsch angetrieben war, seine Heimatstadt vor der Zerstörung durch die herannahenden Amerikaner zu retten. Um eine kampflose Übergabe der Stadt zu erreichen, verteilte er nicht nur Flugblätter, sondern durchschnitt auch eine Leitung, die, wie er glaubte, der Kommunikation mit einem Gefachtsstand diente. Dabei wurde er beobachtet und innerhalb weniger Stunden durch Oberst Ernst Meyer verurteilt und gehängt. Noch am selben Tag befreiten die Amerikaner die Stadt.

An seine Taten, die von großer Zivilcourage zeugen, erinnern heute noch Gedenktafeln an seinem Geburtshaus, in seinem Gymnasium und in der katholischen Kirche St. Ludwig. Darüber hinaus kann man die Stelle an der Residenz nachvollziehen, an der Limpert beim Durchschneiden der Leitung beobachtet worden war, und auch den Ort im Eingang des Rathauses besuchen, an dem er erhängt wurde. Auch dort erinnert eine Gedenktafel an den 19-Jährigen, der sein Leben beim Versuch der Rettung seiner Heimatstadt verlor. Eine weitere Form des Gedenkens ist der Robert-Limpert-Platz im Hinterhof des Rathauses, der bei den Wahlkursteilnehmern aufgrund seines Aussehens allerdings für Verwunderung und Enttäuschung sorgte.

Die Jugendlichen zeigten sich äußerst interessiert, teilweise bewegt und waren motiviert, das zuvor erworbene Wissen am Originalschauplatz abzurufen und zu vertiefen. Beim Rundgang durch die Stadt stießen die Schülerinnen und Schüler außerdem auf einen weiteren berühmten Ansbacher: Kaspar Hauser. Dieser wird nun den nächsten Schwerpunkt in der Beschäftigung mit regionalgeschichtlichen Themen bilden.

StRin Stephanie Nagler-Popp