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Trotz schlechten Wetters hatten Interessierte aller Altersgruppen (vom Grundschüler bis zu den Ruhestand genießenden) sich am 18. März 2013 in der Aula des Simon-Marius-Gymnasiums eingefunden, um sich von Professor Dr. Hanns Ruder (Universität Tübingen) in die faszinierende Welt der Astronomie entführen zu lassen.

Bereits mit den ersten Sätzen hatte der aus Mittelfranken stammende Professor das Eis gebrochen und ein Lächeln auf die Gesichter aller Anwesenden gezaubert. Die hierbei von ihm zitierten mittelfränkischen Gedichtzeilen übersetzte er dann auch für alle, die anderen Sprachregionen entstammen. Auch bei seinen Schilderungen astronomischer Objekte und physikalischer Zusammenhänge „übersetzte“ Herr Ruder – diesmal aber aus der Fachsprache in für alle Zuhörenden verständliche Worte. Zusätzlich unterstützte er seine Ausführungen mit Bildmaterial, das einige der Anwesenden nur noch staunen ließ.

Impressionen vom Vortrag in der Aula des SMG (eigene Aufnahmen):

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Zunächst führte er das Publikum in die „nähere Umgebung“ der Erde – zum Mond. Mit höchstauflösenden Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der NASA, in denen er den Anwesenden einen zielsicheren Flug über die Mondoberfläche präsentierte, verdeutlichte er das enorme Auflösungsvermögen der eingesetzten Kameras. Von „ulkigen Steinen“, welche die Hänge der Mondgebirge „hinabkullern“ über „drollige Löcher“, die als Grundstein für Mondstationen dienen können, bis hin zu den technischen Hinterlassenschaften der amerikanischen Mondmissionen erfuhren die Zuhörenden amüsante Geschichten – gewürzt mit Hintergrundinformationen und interessanten astrophysikalischen Aspekten. Durch Herrn Ruders humorvollen Vortragsstil waren sehr schnell alle in den Bann der Astrophysik gezogen.

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Die nächsten „Löcher“, mit denen er sein Publikum begeisterte besitzen einen deutlich geringeren Durchmesser. An Hand von Bildern, die der Mars-Rover Curiosity aufgenommen hat, führte Herr Ruder in weitere astronomische Untersuchungsmethoden neben dem Einsatz optischer Teleskope ein. Aufnahmen von Bohrkanälen mit einem nur wenige Zentimeter großen Durchmesser, die Curiosity zur Analyse von Marsgestein ausgeführt hat, erstaunten das Publikum durch ihre sehr hohe Auflösung und ungewöhnliche Schärfe.

An Hand anschaulicher Beispiele verdeutlichte Professor Ruder astronomische Untersuchungsmethoden wie die Anwendung der Spektroskopie in verschiedenen Spektralbereichen. Hiermit lassen sich Folgerungen über Zusammensetzung, Geschwindigkeit und Alter von beobachteten Sternen ziehen.

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Die Zuhörenden wurden nach einem kurzen Ausflug zu den anderen Planeten unseres Sonnensystems und in den Asteroidengürtel (aus dem auch der kürzlich aus astronomischer Sicht sehr knapp an der Erde vorbei geflogene Asteroid 2012 DA14 stammt) zu unserem Zentralgestirn der Sonne entführt.

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Fortgesetzt wurde die virtuelle Reise dann über unser Sonnensystem hinaus weiter zu Nachbargalaxien und weit entfernten Sternen. Neben einer für alle verständlichen Abschätzung der Anzahl von Sternen im Universum berichtete Herr Ruder auch über die Suche nach erdähnlichen Planeten, die bewohnbare Eigenschaften aufweisen und somit die Möglichkeit bieten, dass sich dort intelligente Lebensformen entwickeln. An Hand eines einfachen Beispiels verdeutlichte er die Winzigkeit der Wahrscheinlichkeit, dass bei Programmen wie zum Beispiel dem SETI-Projekt (Search for Extraterrestrial Intelligence – Suche nach außerirdischer Intelligenz) tatsächlich eine Kommunikation entstehen könnte.

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Professor Ruder stellte abschließend dar, dass die Astrophysik im Laufe ihrer Geschichte zwar schon sehr viel über das Universum, dessen Entstehung, seine Bausteine und seine Zukunft erforscht hat, dass aber letztendlich noch ein Anteil von über 90% der Bestandteile des Universums (z. B. Dunkle Materie und Dunkle Energie) unerforscht bzw. noch nicht vollständig erklärbar ist. Somit ist die Astrophysik eine zukunftsträchtige Wissenschaft mit weiten freien Forschungs- und Arbeitsgebieten. Alle Zuhörenden waren von diesem Vortrag begeistert und verdeutlichten dies durch einen langen sehr herzlichen Applaus. An die Beantwortung der beim Publikum brennenden Fragen und der Verabschiedung von Professor Ruder, dem wir an dieser Stelle noch einmal herzlich für seinen faszinierenden und humorvollen Vortrag danken, schlossen sich noch weitere intensive Einzelgespräche mit Interessierten an.

Wir hoffen sehr, dass wir Herrn Ruder im Rahmen des Simon-Marius-Jahres 2014 dann wieder bei uns als Vortragenden begrüßen dürfen, denn alle Anwesenden sind sich einig: Sie werden wieder dabei sein wollen. Im Folgenden noch einige Zuschauerreaktionen: 

  • „Prima! – Jetzt kann ich die Frage ‚Weißt Du, wie viel Sternlein stehen?’ beantworten. Und außerdem weiß ich wie lange es dauert bis wir von den Außerirdischen Antwort bekommen. Das werde ich nie vergessen.“
  • „Ich muss schauen, dass ich hier am Gymnasium einen guten Abschluss mache – ich will nämlich Astrophysiker werden.“
  • „Wenn ich jetzt die Augen schließe, sehe ich nur noch Sterne.“
  • „Merken konnte ich mir die ganzen Zahlen nicht, aber es ist vieles klarer geworden, so wie er es dargestellt hat.“
  • „Hätte nicht gedacht, dass ich als Nicht-Physiker von einem physikalischen Vortrag jemals so begeistert sein könnte.“
  • „Mein Vater war genau so begeistert wie ich – und ist jetzt endlich überzeugt, dass die Amerikaner wirklich auf dem Mond gelandet sind.“
  • „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Astrophysik so faszinierend ist und so humorvoll präsentiert werden kann.“
  • „Herzlichen Dank, dass wir da sein durften!“

Herzlichen Dank an alle, sich in der Aula eingefunden hatten und insbesondere nochmals Dankeschön an Herrn Ruder, der mit seinem begeisternden Vortrag allen die Astrophysik einen großen Schritt näher gebracht hat.