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Wem präsentiere ich was wann und wie?‎

Wem präsentiere ich was wann und wie?‎

Mit dem Erreichen des Bundesfinales von Jugend präsentiert in Berlin am 27. September verbunden ist die Einladung zur Präsentationsakademie nach Heidelberg (wir berichteten). Unsere Finalteilnehmer Benedikt Köberlein und Johannes Schmidt erstatteten von diesem verlängerten Wochenende, bei dem sie die anderen Finalteilnehmerinnen und -teilnehmer im Alter von 11 bis 18 Jahren kennenlernten, begeistert und ausführlich Bericht. Die wichtigsten Aspekte werden im Folgenden zusammengefasst dargestellt.

Mit viel Spaß wurden alle an die Frage "Wie präsentiere ich gut?" herangeführt. Durch die gemeinsame kritische Analyse von spielerischen Übungen erhielten die Teilnehmenden viele Hinweise, worauf man bei einer guten Präsentation achten muss. Zu Beginn der Veranstaltung erhielten alle ein Thema, bei dem sich keiner als Experte fühlte, zu dem sie in 40 Minuten Vorbereitungszeit eine dreiminütige Präsentation zusammenstellten. Diese wurden anschließend vorgeführt und jeweils sowohl von den Experten als auch den Kolleginnen und Kollegen analysiert und bewertet. Noch mehr Spaß bereitete das "PowerPoint-Karaoke", bei dem man im schnellen Wechsel zu unbekannten, nicht selbst erstellten Folien einige Minuten lang referieren musste.‎

LinkbildSchwerpunkt des zweiten Tages war eine theoretische Schulung, wie man an die Vorbereitung einer Präsentation herangehen sollte. Diese wurde wiederum durch Übungsphasen ergänzt, um alle Aspekte der rhetorischen Situationsanalyse selbst erleben und verinnerlichen zu können. Neben allgemeinen Hinweisen z. B. zur Adressatenorientierung erhielten die Teilnehmenden Praxis-Tipps von Präsentationsprofis nach aktuellsten Gesichtspunkten (Eingrenzung des Themas, Notwendigkeit und Gestaltung von Gliederung und Einleitung bei Präsentationen, Erklärung von Fachbegriffen). Alles Wissenswerte zum Thema Performanz wurde gemeinsam erarbeitet.‎

Am nächsten Tag standen Medieneinsatz und Präsentationstechnik im Vordergrund. Als erstes und ausführlich wurden hierbei zu beachtende Punkte für den analogen Medieneinsatz bei einer Plakatpräsentation besprochen. Herausgestellt wurde, dass bei jeglicher Art von Präsentation unabhängig von den eingesetzten Medien eine korrekte Argumentation von großer Bedeutung ist. Aspekte wie "roter Faden", Anzahl von Argumenten, Einhaltung der Logik, klare Unterscheidung von Korrelation und Kausalität wurden ausführlich behandelt, bevor weitere technische Möglichkeiten des Medieneinsatzes (z. B. Prezi als Alternative zu PowerPoint) vorgestellt wurden. Auch die Erstellung von Erklärvideos wurde erläutert und in Workshops trainiert.‎

Für alle, die interessiert sind an der Planung, Anfertigung und dem Einsatz der selbst erstellten Erklärvideos der Hinweis auf den im nächsten Schuljahr angebotenen Wahlkurs "Erstellung von Erklärvideos". Interessierte können sich am diesjährigen Schulfest bereits am zugehörigen Informationsstand in eine Liste eintragen, um sich einen der begrenzten Wahlkursplätze zu sichern.‎
Bei der Präsentationsakademie schloss sich nun der Einsatz des Gelernten als Beurteilender einer Präsentation an. Von Wissenschaftlern erstelltes Präsentationsmaterial für ein großes Forschungsinstitut wurde von den Teilnehmen hinsichtlich Farben, Typographie, Layout sowie Einsatz und Qualität von Grafiken untersucht - hierbei stellte sich heraus, dass auch für in ihrem Fachgebiet erfolgreiche Wissenschaftler eine Präsentationsakademie noch einen zusätzlichen Gewinn für Ihre Kompetenzen im Bereich Präsentation von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen darstellen kann.

Außer dem mehrtägigen Präsentationstraining, das von Trainern vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen durchgeführt wurde und die Schülerinnen und Schüler auf das große Finale vorbereitete, waren auch im Rahmenprogramm einige Highlights geboten. So stand zum Beispiel ein Besuch im Haus der Astronomie in Heidelberg inklusive einer Vorführung im dortigen Planetarium auf dem Programm.‎
Insgesamt waren alle Teilnehmenden begeistert von der Präsentationsakademie, Benedikt und Johannes meinten "schon bis dahin war alles so toll, dass sich das Mitmachen bereits sehr gelohnt hat!"‎

Alle, die bei den obigen Schilderungen Lust darauf bekommen haben, mehr zum Thema "Wie präsentiere ich richtig?" zu erfahren, sollen sich beim Schulfest auf der oben erwähnten Interessentenliste für den Wahlkurs "Erklärvideos erstellen" eintragen und/oder im nächsten Schuljahr am Wettbewerb Jugend präsentiert teilzunehmen.‎
Unseren beiden Finalisten wünschen wir alles Gute und viel Erfolg bei der zweitägige Veranstaltung in Berlin; wir hoffen, dass sie am ersten Tag mit rhetorischer Sicherheit und Kreativität die Zuhörer für ihr Thema zu gewinnen können und zu den sechs besten Präsentationen zählen, die am Folgetag einem öffentlichem Publikum naturwissenschaftliche Fragen in einem Kurzvortrag spannend beantworten dürfen beim Kampf um die ersten drei Plätze.‎

U. Kiesmueller

Jugend präsentiert, ein Projekt der Klaus Tschira Stiftung, fördert die Präsentationskompetenzen von Schülerinnen und Schülern, besonders in den naturwissenschaftlich-mathematischen Fächern. Dazu wurden am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen Unterrichtsmaterialien und Lehrertrainings entwickelt. Kooperationspartner ist Wissenschaft im Dialog, Berlin. Weitere Informationen finden sich unter www.jugend-praesentiert.info.

Kontakt:
Kommunikation Jugend präsentiert
Friederike Gräßer
030 206229525
friederike.graesser[at]jugend-praesentiert.info

Weitere Informationen zu Jugend präsentiert: www.jugend-praesentiert.info

 

Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein. www.klaus-tschira-stiftung.de

 

Die Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) bringt die Öffentlichkeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch. Sie wurde im Jahr 1999 auf Initiative des Stifterverbandes mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von den großen deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet. Wissenschaft im Dialog organisiert Ausstellungen, Wissenschaftsfestivals, Symposien und engagiert sich für die Diskussion und den Austausch über Forschung in Deutschland. www.wissenschaft-im-dialog.de

Am Seminar für Allgemeine Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen werden Experten für strategische Kommunikation ausgebildet und rhetorische Phänomene auf wissenschaftlichem Niveau erforscht. Themenschwerpunkte am Seminar für Rhetorik sind unter anderem Argumentationstheorie, rhetorische Psychologie sowie virtuelle und multimediale Rhetorik. www.rhetorik.uni- tuebingen.de