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Lernen durch Lehren mit „Brotzeitboxphysik“

Am 16. Juli 2012 machten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3c der Stephani-Grundschule in Gunzenhausen mit Ihren Lehrkräften Frau Fuhrmann und Frau Demuth-Bilek auf den Weg ins Simon-Marius-Gymnasium, um der Einladung der Klasse 9b unter der Leitung ihres Physiklehrers OStR Ulrich Kiesmüller Folge zu leisten.

Alle Beteiligten, egal ob aus der Grundschule oder dem Gymnasium, standen unter Hochspannung. Die Drittklässler waren in freudiger Erwartung auf das Unbekannte, was Ihnen bevorstand. Die Gymnasiasten konnten es kaum erwarten, ihren Gästen etwas beizubringen. Denn im Rahmen dieses „Lernen durch Lehren“- Projekts schlüpften die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe in die Rolle der Lehrpersonen und unterrichteten die Grundschüler über alles Wissenswerte zum Thema „elektrischer Strom“.

Hierbei kam die von Herrn Kiesmüller entwickelte Idee der „Brotzeitboxphysik“ zum Einsatz. Alle Lernenden hatten eine Brotzeitbox mit einer Batterie, einem Lämpchen, mehreren Drähten und einigen handelsüblichen Wäscheklammern bestückt. Die lehrenden Neuntklässler hatten auch ihre Brotzeitboxen dabei und alle hatten sich ein Konzept für die zwei Doppelstunden Unterricht überlegt. Manche hatten sogar den Hefteintrag für „ihre“ Schützlinge nicht nur wohl geplant, sondern sich auch mit Hilfe des Computers sauber aufgesetzt und in ihre Unterrichtsplanung integriert.

Vor Beginn des eigentlichen Unterrichts wurden jeweils Gruppen aus einem Drittklässler und mindestens einem Gymnasiasten gebildet. In der ersten Doppelstunde erläuterten diese den Grundschülern den „geschlossene Stromkreis“ mit der Hilfe von Experimenten, die alle selbst mit dem Inhalt ihrer mitgebrachten Brotzeitbox durchführten. Sie lernten, wie man die Wäscheklammern zum Bau von elektrischen Schaltern nutzen kann und welche Materialien und Stoffe aus ihrem Bücherranzen den elektrischen Strom leiten und welche nicht.

Nach einer gemeinsamen Pause im Schulhof und auf dem Sportgelände des Gymnasiums setzten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler den Unterricht fort. Teilthemen wie „magnetische Wirkung“, „Wärmewirkung“, „Schaltungen mit mehreren Schaltern“ wurden in an die jeweils Lernenden adaptiertem Tempo sowie in an die individuellen Wünsche angepasster Reihenfolge und Intensität behandelt. Die Drittklässler arbeiteten begeistert mit und die Lehrenden der 9. Jahrgangsstufe wiederholten und vertieften im Verlauf des Projekts Inhalte, die sie selbst im Fach Physik gelernt hatten. Somit profitierten alle Beteiligten von diesem Vormittag.

Auch im Schuljahr 2012/2013 werden wieder Lernende aus der 9. Jahrgangsstufe dieses Projekt durchführen. Es haben sich bereits zwei Grundschulen an einer Teilnahme interessiert gezeigt.