Global Day of Code Retreat 2018 - Softwareentwickler für einen Tag
Der jährlich stattfindende Global Day of Code Retreat (nähere Informationen unter https://www.coderetreat.org/events/) stellt eine intensive eintägige Praktikumsveranstaltung dar, deren Schwerpunkt darin liegt, die Grundprinzipien moderner Softwareentwicklung kennenzulernen bzw. zu trainieren sowie Kenntnisse und Kompetenzen in diesem Bereich zu erweitern. Ganz im Gegenteil zu weit verbreiteten Annahmen geht es hierbei nicht um Einzelarbeit von Nerds im dunklen heimatlichen Kämmerchen vor grellen Bildschirmen. Vielmehr arbeiten Softwareentwickler in immer wieder wechselnden Teams zusammen, so dass Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten die wichtigsten Voraussetzungen für effektive Zusammenarbeit darstellen. Beim Global Day of Code Retreat treffen sich Interessierte aus unterschiedlichen Bereichen (Softwareentwicklungsfirmen, Studierende verschiedener Fachrichtungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler etc.), verbringen bei toller Bewirtung gemeinsam ein Tag mit vielen Gesprächen und spannenden Aufgabenstellungen. Finnja Zuber und Jonas Kristen folgten in diesem Jahr der Einladung und nahmen am Global Day of Code Retreat am für uns günstigst gelegenen Austragungsort teil.
Lassen wir die Teilnehmenden des SMG selbst zu Wort kommen:
"Am 17.11.2018 um 7:00 Uhr ging es für uns mit dem Zug los nach Nürnberg zur DATEV zum Global Day of Code Retreat. Dort angekommen wurden wir mit einem leckeren Frühstück begrüßt bevor es richtig losging. Gestartet wurde mit einer Videokonferenz nach Mumbai, wo ebenfalls ein Global Day of Code Retreat stattfand, bei dem allerdings bereits die Mittagspause anstand. Anschließend wurde uns erklärt, was ein Global Day of Code Retreat überhaupt ist und was wir eigentlich den ganzen Tag machen werden, woraufhin wir uns direkt in zufällig gebildeten Paaren an die Bearbeitung der Aufgaben machten: Den ganzen Tag über wurde in fünf Sessions à 45 Minuten immer paarweise das "Game of life" (Originalregeln_des_Game_of_Life_von_Conway) programmiert. Das Programm überprüft nach festgelegten Regeln, ob Zellen überleben, sterben oder neu erzeugt werden. Nach jeder Session mussten wir den Code löschen und es fand eine Retro statt, in der wir verwendete Techniken, neu gewonnene Erkenntnisse und Ideen für die nächste Runde miteinander teilten. In den einzelnen Sessions wurden allerdings bestimmte Zusatzaufgaben gestellt, mit denen der Code verfasst werden sollte: In einer Runde durften wir nicht miteinander kommunizieren, also weder miteinander sprechen noch Zeichensprachen verwenden oder sonstige Wege der Kommunikation anwenden. In einer anderen Session mussten wir uns an bestimmte Strukturen im Quelltext halten oder durften bestimmte Konstrukte bzw. Strukturen nicht verwenden und mussten uns dadurch andere Wege einfallen lassen, wie wir uns trotzdem ausdrücken können. Durch die Zusatzaufgaben konnte man sehr viel Neues lernen und war trotz der immer gleichen übergeordneten Aufgabe immer wieder gefordert. Auch durch die bei jeder Runde wechselnden Partner lernten wir viele verschiedene Ansätze und auch neue Programmiersprachen kennen, was sehr interessant und lehrreich war. Nach drei Sessions gab es dann ein sehr leckeres und reichhaltiges Mittagessen, bei dem wir uns mit vielen anderen Teilnehmenden unterhalten konnten. Nach den anschließenden zwei letzten Coding-Runden gab es eine Abschlussbesprechung, in der die den ganzen Tag über bei allen durchgehend vorhandene positive Stimmung eingefangen wurde. Abschließend hatten wir noch die Möglichkeit, an einer Führung durch die DATEV teilzunehmen und das gesamte Gebäude zu besichtigen, die wir sehr gerne annahmen. Nach diesem Tag voller neuer Eindrücke, Ideen und Informationen sind wir schließlich erschöpft aber glücklich wieder mit dem Zug nach Hause gefahren. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Tag sehr interessant und lehrreich war und wir sehr viel Neues mitnehmen konnten. Doch auch der Spaß kam nicht zu kurz, sodass es ein rundum erfolgreicher Tag war."
Der Ablauf des Global Day of Code Retreat verdeutlicht in eindringlicher Weise wie extrem wichtig "social skills" auch im Rahmen von Softwareentwicklungsprojekten sind. Somit ist er für alle Teilnehmenden auch außerhalb ihres jeweiligen "Informatiklebens" eine bereichernde Erfahrung. Bei wem auf Grund des Berichts Interesse an der Teilnahme am Global Day of Code Retreat geweckt wurde, der kann sich gerne bei Herrn Dr.-Ing. Kiesmüller melden.
