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Berghofers Freitagsglossen

Ein Ritual zwischen zwei Tassen Kaffee – Gerd Berghofer liest aus seinen Freitagsglossen „Liebe Leut‘“, begrüßte Gerd Berghofer zu Beginn seiner Lesung die Schüler der Q11.

Diese sollten kurze Zeit später erfahren, dass der Publizist und Vortragskünstler aus Georgensgmünd alle seine Glossen so beginnt. Er war von der Fachschaft Deutsch eingeladen worden, um seine Freitagsglossen in der Aula unseres Gymnasiums zum Besten zu geben. In den folgenden 60 Minuten tut der germanistische Tausendsassa (er schreibt u.a. auch Erzählungen und Gedichte) das, was er mitunter am besten kann: Er rezitiert.

Die Texte folgen dicht auf dicht – in insgesamt elf Glossen lauschen die Zuhörer verschiedensten Episoden und Gedanken des alltäglichen Lebens – langweilig wird ihnen dabei nicht. Am Ende seines Vortrags gibt Berghofer dem Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Wie sein Arbeitsalltag als Schriftsteller aussehe und ob man als Autor heutzutage gut leben könne, sind die Dinge, die am meisten interessieren. Kaum vorstellbar für die Schüler ist die Selbstverständlichkeit, mit der der Publizist schreibt. Eine halbe Stunde brauche er, bis eine Glosse entstanden sei – auch an diesem Tag hatte Berghofer während der ersten Tasse Kaffee am Morgen selbstverständlich seine Freitagsglosse schon geschrieben, bevor er den Weg nach Gunzenhausen antrat.

Das anschließende Feedback in den Deutschkursen fällt überwiegend positiv aus: Dass Berghofer sein Handwerk versteht, zweifelt niemand an. Die Schüler sind außerdem froh, neben literarischen Lesungen nun einmal eine journalistische erlebt haben zu dürfen. Und dass sie Glossen, die zu den meinungsbildenden Textsorten zählen, nicht nur unkritisch aufsaugen, sondern durchaus auch inhaltlich hinterfragen, ehrt unsere zukünftigen Abiturienten, finden ihre Lehrer.