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Elternbeirat im Landtag

GUNZENHAUSEN (man) . Kurz vor den Neuwahlen erlebte der Elternbeirat des Simon-Marius-Gymansiums nun eine Sitzung der besonderen Art: Auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordnetetn Christa Naaß  verbrachten die Mitgleider des ehrenamtlichen Gremiums einen interessanten Tag in München mit Besichtigung des Landtags und der Synagoge.
Zusammen mit einer großen Gruppe des VdK Weißenburgs ging es mit zwei Bussen in die Landeshauptstadt, wo Christa Naaß ihre Besucher bereits im Landtag erwartete. Dort gab es zunächst eine Stärkung in der Landtags-Kantine, bevor der Gruppe der aktuelle Film über die Arbeit des Landtags gezeigt wurde. Da der normale Vorführraum gerade umgebaut wird, durften sich die Mittelfranken im nagelneuen CSU-Fraktionssaal niederlassen.
Nach diesen Grundinformationen stand eine Diskussionsstunde im Plenarsaal mit Christa Naaß auf dem Programm. Die Besucher ließen sich auf den Abgeordnetenplätzen nieder  und konnten im Sitzplan nachvollziehen, wessen Stuhl sie in Beschlag genommen hatten. Die Obererlbacher Politikerin gab zunächst einen kurzen Abriss über die Geschichte des Plenarsaals, bevor die Fragerunde eingeläutet wurde. Dort wollten die Besucher beispielsweise wissen, wie denn Christa Naaß die Chancen einschätzt, dass die Bahnlinie von Nördlingen nach Gunzenhausen doch noch reaktiviert wird. Die wurde ja kürzlich abgelehnt, die Sozialdemokratin versicherte aber, dass ihre Partei an der Sache dranbleiben werde. Auch das Ausbluten des flachen Lands und wie dieses verhindert werden kann war eines der angesprochenen Themen.

Anschließend gab es ein bisschen Zeit, Großstadtflair zu schnuppern, bevor die Gruppe auf dem St. Jakobsplatz wieder zusammenkam. Dort stand mit einer Führung in der Ohel-Jakob-Synagoge ein weiterer Höhepunkt des Ausflugs auf dem Programm. Die Präsidentin der europäischen Janusz-Korczak-Akademie, Eva Haller, gab den mittelfränkischen Gästen einen Einblick, wie in der Synagoge Gottesdienst gefeiert wird.
Zunächst musste aber jeder angemeldete Besucher – und nur solche werden eingelassen – die Sicherheitsschleuse passieren. Durch einen unterirdischen Gang ging es vom Gemeindezentrum in die Synagoge. Die Wände dieses Gangs erinnern an die 4500 Mitglieder der jüdischen Gemeinde München, die nach offiziellen Angaben während des Naziregimes deportiert und ermordet wurden. Der Name jedes einzelnen ist auf der einen Seite des Gangs festgehalten. Wie es der Zufall wollte, kamen einige Mitglieder des Elternbeirats ausgerechnet neben dem von Josef Gunzenhäuser zu stehen.
An die Klagemauer, die einst Teil des alten Tempels in Jerusalem war, soll der Steinkubus der Synagoge erinnern. Ihm aufgesetzt ist eine filigrane Glaskuppel, die von außen mit einem festen Netz geschützt ist und von innen von einer Leichtmetallkons­truktion, die an unzählige Davidsterne erinnert, gehalten wird. Von der Sitzordnung bis zur Thorarolle hörten die Besucher so einiges, doch leider blieb viel zu wenig Zeit für die vielen Fragen. Dennoch war der Abstecher zu der heute rund 10000 Mitglieder umfassenden jüdischen Gemeinde sehr interessant.