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Simon-Marius-Tag am SMG - eine Schule feiert ihren Namensgeber

"Plagiatsskandal in Gunzenhausen - italienischer Wissenschaftsmafioso beschuldigt Gunzenhäuser" - mit diesen Worten begann am 21. Februar die Durchsage, mit der Till aus der Klasse 10d noch einmal alle Schülerinnen und Schüler des SMG einlud, mit Ihren Eltern den Simon-Marius-Tag zu besuchen. Seine Klasse war als Team für den Informationsstand am Eingang zusätzlich auch für die Gestaltung und den Aufbau sämtlicher Hinweisschilder und organisatorischer Informationstafeln zuständig.

Gleich nach dem Haupteingang, an dem Simon Marius von einem großen Transparent alle Besucherinnen und Besucher begrüßte, nahmen die Mitglieder der Klasse 10d sie herzlich in Empfang und informierten sie über Programmpunkte, Startzeiten und alles, was sonst noch wichtig war, um diesen bunten Nachmittag zu Ehren des Namensgebers unserer Schule genießen zu können. Zur Begrüßung aller Mitwirkenden und der Eröffnung des Simon-Marius-Tags am SMG durch Frau Weigel hatten sich bereits auch die ersten Gäste aus Politik und Wirtschaft eingefunden. Schon hier ergaben sich erste Gespräche nicht nur über Simon Marius.

 

Diese konnten beim gemütlichen Beisammensein in der Cafeteria intensiviert werden. Hier bot der Elternbeirat Kaffee und Kuchen aus einem reichhaltigen Buffet an, das Dank der eifrigen Spenden leckerer selbstgebackener Kuchen von Eltern aufgebaut werden konnte. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für alle gespendeten Backwaren. Die Tutoren verkauften während der gesamten Veranstaltung Brezen und Getränke. Am Abend gab es zusätzlich frische Bratwurstsemmeln. Allseitig gut umsorgt hielten sich viele Gäste gerne in der Cafeteria auf während sie auf den Beginn eines der Programmpunkte warteten oder einfach nur pausierten bzw. den Tag ausklingen ließen.

Alle zwanzig Minuten starteten am Informationstand Führungen durch die über das Schulhaus verteilte Ausstellung zum Leben und Wirken von Simon Marius. Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d geleiteten die Gruppen zu den einzelnen Exponaten und gaben den Interessierten auf dem Laufweg zusätzliche Informationen, damit die Gäste sowohl ein Gesamtbild von Simon Marius erhielten, als auch alles Wissenswerte im Hinblick auf die Entstehung der Ausstellung erfuhren.

     

Die von Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b erstellten Exponate wurden den Zuhörenden durch Zweierteams erläutert. Stellvertretend erwähnt seien hier nur zwei der acht mit viel Aufwand und Liebe zum Detail gestalteten Stationen: Zum einen ein modellhafter Nachbau des Schreibtisches von Simon Marius, bei dem sogar ein Blick durch ein Fernrohr in den Nachthimmel möglich war, so wie ihn Simon Marius damals eventuell gesehen hatte. Große und kleine, alte und junge Gäste ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Die umfassendste Station war aus der jahrgangsstufenübergreifenden Arbeit der Fachschaft Latein mit Schülerinnen und Schülern der 9. bis 11. Jahrgangsstufe entstanden - sie befasste sich mit "Mundus Iovialis", dem Hauptwerk von Simon Marius. Die hier Erklärenden zeigten einen versierten Umgang mit der lateinischen Sprache und den historischen Hintergründen der Veröffentlichung von Simon Marius. Zur Seite stand Ihnen der Übersetzer dieses Werkes in Deutsche, der ehemals am SMG Latein unterrichtende Joachim Schlör. Er hatte gemeinsam mit seinem Leistungskurs die Übertragung vom Lateinischen ins Deutsche erstellt und als gebundenes Buch herausgegeben. Viele Gäste genossen die Möglichkeit des Live-Interviews mit dem Experten. Auch an den Stationen "Lebenslauf" und "Jupitermonde" stellten sich aktuelle und ehemalige Lehrkräfte den interessierten Fragen des Publikums. Wolfgang Osiander übernahm den historischen Part, während Werner König physikalische Fakten über den Planetengang im Physiktrakt bereit hielt. Impressionen von allen Exponaten der Ausstellung sind im Folgenden zusammengestellt worden. 

 
 

Ebenso liebevoll wie die Exponate der Ausstellung waren die Stationen des Kinderprogramms durch Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c gestaltet und durchgeführt worden. Über 90 Dritt- bis Fünftklässler nahmen dieses Angebot begeistert an. Beim Durchführen von Experimenten aus dem großen Bereich der Astrophysik konnten die Jungforscherinnen und Jungforscher einen Forschungspass erhalten, der sogar mit einem Foto von ihnen im Astronautenanzug versehen war. Mit viel Spaß und Spannung erlernten sie dabei allerlei Wissenswertes über die Erde und ihren Mond, die anderen Planeten und ihre Bewegung, Sternbilder und die Milchstraße sowie Fakten zu den verschiedenen astronomischen Weltbildern und Grundlagen zum Rückstoßprinzip bei der Bewegung einer Rakete.

     

Wer sich Simon Marius lieber von der nicht-naturwissenschaftlichen Seite nähern wollte, konnte dies zum Beispiel bei der Textschnitzeljagd, welche von Schülerinnen und Schülern der Klasse 10e für Interessierte bis zur Mittelstufe angeboten wurde. Hier durften sich auch Nicht-Lateiner als Sprachdetektive betätigen und beschäftigten sich auf spielerische Weise mit Originaltexten von Simon Marius. Aus dem Kreise der 30 eifrigen Teilnehmenden wurde am Ende des Nachmittags eine Siegerin gekürt, die alle gestellten Aufgaben mit Bravour gemeistert hatte. Einige Erwachsene ließen es sich sowohl hier als auch beim Kinderprogramm nicht nehmen mit hineinzuschnuppern. Über den gesamten Nachmittag hinweg betätigten sich Jung und Alt gemeinsam beim von Schülern der Klasse 10b im Kunstsaal angebotenen Kalligraphie-Workshop "Schreiben wie Simon Marius". Alle 40 Teilnehmenden wurden fachkundig in die Grundlagen der Kalligraphie und die Schreibweise der Buchstaben zur Zeit von Simon Marius eingewiesen und durften dann selbst die Feder schwingen.

 

Im Kunstgang wurden die Besucher außerdem auf "Eine künstlerische Reise durchs Universum" entführt - Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe zeigten in ihren Bildern, wie sie sich extraterrestrische Lebensformen vorstellen. Der Blick zu den fernen Planeten, Sternen und Galaxien war leider während des gesamten Simon-Marius-Tages durch Wolken blockiert, so dass aus den geplanten Himmelsbeobachtungen auf der schuleigenen Sternwarte "nur" Vorführungen der Geräte mit Erläuterungen wurden. Hierbei unterstützte Alois Wilder als ehemaliger für die Sternwarte zuständiger SMG-Lehrer das Team tatkräftig. In den Niederschlagspausen konnten die Gäste mit dem schuleigenen Teleskop zumindest die Windräder am Horizont betrachten, von denen einige behaupteten, sie mit bloßem Auge gar nicht identifizieren zu können. Im warmen Büro der Sternwarte konnte ein großes Spiegelteleskop, das uns die Didaktik der Physik der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg leihweise zur Verfügung gestellt hatte, aus nächster Nähe betrachtet werden. Die Beobachtung des Himmels ließ sich trotz allem zumindest mit Hilfe eines virtuellen Planetariums durchführen. Mitglieder des Q12-Kurses Physik (Astronomie) präsentierten mit Hilfe der Software "Stellarium" am interaktiven Whiteboard im Physiksaal den Himmel so, wie er ohne Wolken zu beobachten gewesen wäre. Von Jupiter mit seinen Monden unternahmen sie mit den Besuchern eine virtuelle Reise bis hin zu Orion- und Pferdekopfnebel sowie zur Andromedagalaxie. Interessierte Gäste konnten mit dem Programm dann im Computerraum auch unter fachkundiger Anleitung selbst experimentieren.

 

Zum Innehalten lud ein Büchertisch der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen ein. Hier wurde gleich ein Ausblick und Vorgeschmack auf den Abendvortrag von Dr. Josef Gaßner (Ludwig-Maximilians-Universität München) gegeben, dessen Bücher ausgestellt waren. Den Abschluss des reichhaltigen Nachmittagsprogramms und den Start in die Abendveranstaltung bildete Max Pfahler mit seiner "musikalischen Compagney", die Werke aus der Zeit von Simon Marius zu Gehör brachten.

Allen Mitgliedern der Schulfamilie des Simon-Marius-Gymnasiums, die beigetragen haben zum Gelingen dieser von allen als großartig empfundenen Veranstaltung anlässlich des Jubiläumsjahres des Namensgebers unserer Schule, an dieser Stelle noch einmal ein großes und sehr herzliches Dankeschön.